Saluki
Wesen:
Vornehm
Duldsam
Selbstbestimmt
Größe: Groß
Höhe: 58-71 cm
Gewicht: 18-27 kg
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Felltyp: Mittelhaar
Farben: Weiß, Creme, Rot, Rehfarbe, Loh, Gold
FCI Gruppe: Windhunde
Der Saluki, auch als persischer Windhund oder arabischer Windhund bezeichnet, ist eine aus dem fernen Orient stammende Windhunderasse. Die freundlichen und eleganten Tiere werden bereits seit vielen Tausend Jahren gezüchtet. Auch in westlichen Ländern sieht man die Rasse immer öfter. Besitzer eines Salukis sollten empathisch sein, um das Verhalten des sensiblem Vierbeiners verstehen zu können.
Ein Saluki braucht Zeit, Platz und Respekt. Wer diese drei Voraussetzungen mitbringt, wird an dem Hund seine helle Freude haben. Die Rasse ist von ruhigem Wesen, guter Gesundheit und unbändigem Bewegungsdrang. Salukis eignen sich optimal als Begleiter von aktiven Menschen, die mit ihrem Hund gerne viel Zeit draußen verbringen.
Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) führt den Saluki in der Gruppe 10 der Windhunde, die 13 Rassen umfasst. Hier ist er gemeinsam mit dem Afghanischen Windhund und dem Barsoi in der Sektion 1 der langhaarigen und befederten Windhunde zu finden. Der FCI-Rassestandard trägt die Nummer 269.
Schon auf den ersten Blick ist der Saluki unschwer als ein typischer Windhund zu erkennen. Der schlanke und dabei gut bemuskelte Rumpf, die langen Beine und der schmale längliche Kopf mit den leuchtenden braunen Augen verleihen ihm Anmut und Würde.
Der Saluki zählt zu den großen Hunderassen. Am Widerrist misst er 58 bis 71 cm. Hündinnen sollen proportional kleiner sein, wobei es keine klar definierten Ober- oder Untergrenzen gibt. Angesichts seiner Größe ist das Gewicht von 16 bis 32 kg eher gering. Diese Schlankheit ist gemeinsam mit der guten Bemuskelung und den raumgreifenden Beinen verantwortlich für die enorme Laufleistung der Rasse.
Das Fell des Salukis ist glatt, weich und seidig. Man unterscheidet zwei Schläge oder Zuchtlinien: kurzhaarige Salukis und befederte Salukis. Von diesen ist der befederte Schlag häufiger anzutreffen. Im Vergleich mit anderen befederten Rassen ist die Befederung an den Läufen, der Rute und den Ohren eher schwach ausgeprägt.
Die Färbung des Fells zeichnet sich durch großen Variantenreichtum aus. Alle Farben und Fellzeichnungen mit Ausnahme der Stromung – eine Art verwaschene Streifung – sind im Rassestandard zulässig. Es gibt weiße Salukis, wobei diese Färbung in der Regel mit schwarzen Flecken einhergeht. Einfarbig kommen cremefarbene, sandfarbene, rote, braune und schwarze Salukis vor. Des Weiteren sind Scheckungen in verschiedenen Varianten sowie andere mehrfarbige Fellzeichnungen häufig.
Wesen & Charakter
Salukis zeigen viele Eigenschaften, die auf seine Verwendung als Jagd- und Hetzhund zurückgehen. Dazu zählen die Zurückhaltung gegenüber Fremden, der deutliche Jagdtrieb und sein ausgeglichenes Temperament. Kaum zu glauben, dass diese unglaublich schnellen Hunde als stille Ruhepole gelten, erreichen sie doch Geschwindigkeiten von bis zu 69 km pro Stunde. In der Geschwindigkeit werden die Salukis nur von wenigen Tierarten übertroffen. Auf Rennstrecken entwickeln die Hunde einen großen Ehrgeiz. Als unabhängige Arbeitshunde lassen sie sich oft nichts sagen und gehorchen nicht aufs Wort. Die Erziehung gestaltet sich daher eher schwierig. Ein Spaziergang ohne Leine ist immer wieder ein Abenteuer. Einen „Willen, zu gefallen“ sucht man bei dieser Rasse vergebens.
Der Saluki ist ein anschmiegsamer und problemloser Familienhund. Ihn allerdings längere Zeit alleine zu lassen, ist nicht zu empfehlen, denn er langweilt sich schnell. Möglicherweise macht er sich dann destruktiv an der Wohnungseinrichtung zu schaffen! Der Hund muss sorgfältig an andere Hunde und Menschen gewöhnt werden. Nur so kann er sein natürlich Scheu ablegen. Trotzdem bezeichnet man den Saluki in der Regel als menschenbezogen und seiner Familie gegenüber anhänglich. Sein Aggressionspotenzial ist sehr gering. Grundsätzlich eignet sich die Rasse für das Leben in Wohnungen, solange für regelmäßigen Auslauf gesorgt wird. Der Hund braucht auch regelmäßig eine Möglichkeit seinen Geschwindigkeitsrausch leben zu können. Für den talentierten Sprinter ist die Hundesportart Coursing perfekt.
Vom Charakter her verhalten sich Salukis eher wie Katzen. Das typisch Hündische fehlt ihnen. Ihrem Frauchen oder Herrchen sind sie nicht wie andere Hunde „hündisch“ ergeben, sondern haben ihren eigenen Kopf. Im Haus lassen sie sich meist irgendwo nieder und bleiben dort majestätisch liegen. Wer etwas von ihnen will, muss sich schon zu ihnen hin begeben. Ein besonderer Stolz zeichnet diese Rasse aus.
Saluki-Rüden haben mit 58 bis 71 Zentimetern eine stattliche Widerristhöhe. Ihr Gewicht reicht von 18 bis 25 Kilogramm. Hündinnen sind proportional kleiner.
Wie alle Windhunde zeigt der Saluki einen besonders schlanken Körperbau mit langen Gliedern. Besonders elegant wirkt der schmale, lang gestreckte Kopf. Das Fell ist seidig und glatt. An den Beinen, Ohren und der Rute ist das Fell langhaarig und befedert. Die dunkel- bis haselnussbraunen Augen geben dem Tier Eleganz und Würde. Das Tier bewegt sich geschmeidig und leichtfüßig. Beim Langhaar-Saluki tragen die Läufe und die Rückseite der Ober- und Unterschenkel längeres Fell.
Die langen Hängeohren trägt der Saluki dicht am Kopf. An Fellfarben ist züchterisch alles erlaubt, auch alle Farbkombinationen. Nicht erwünscht ist dagegen gestromtes Fell.
Haltung, Erziehung & Training
Der Saluki ist kein Hund für jeden. Das liegt zum einen an den recht hohen Preisen, die für diese Rasse verlangt werden und zum anderen an den Voraussetzungen für die Haltung. Der Saluki braucht Platz, am besten in Form eines großen Gartens. Ebenso wichtig ist ein Besitzer, der sich ausreichend mit dem Hund beschäftigen kann und will. Der kurze Gang um den Block erfüllt den Bewegungsbedarf eines Salukis bei weitem nicht. Eine reine Wohnungshaltung ist ausgeschlossen.
Der Saluki ist also perfekt für Menschen geeignet, die gerne und regelmäßig wandern, joggen, Radfahren oder auf andere Weise im Outdoorbereich aktiv sind. Selbstverständlich ist es für jeden Saluki eine große Freude, an echten Rennen gegen andere Windhunde teilzunehmen. Hier empfiehlt es sich bei Interesse, schon vor dem Kauf in Erfahrung zu bringen, ob es Windhundvereine und die entsprechenden Anlagen in der Nähe gibt.
Salukis wurden als Jagdbegleiter des Menschen gezüchtet und entsprechend stark ist auch der Jagdtrieb in der DNA dieser Hunde verankert. In der Einteilung in Sichtjäger und Nasenjäger fällt die Rasse ganz klar auf die Seite der Sichtjäger. Der Jagdinstinkt wird also weniger durch einen Geruch als durch optische Reize getriggert.

Wer mit seinem Saluki freilaufend in Gebieten unterwegs sein will, in denen es Wild gibt, sollte in der Zügelung des Jagdtriebes ein vorrangiges Erziehungsziel sehen. Die Entwicklung einer starken Bindung zwischen Mensch und Hund ist dafür eine Grundvoraussetzung. Ein hoher Grad an körperlicher Auslastung eignet sich ebenfalls, den Jagdtrieb zu dämpfen. Viele Hundeschulen bieten außerdem gezieltes Anti-Jagd-Training an.
Salukis sind intelligente Hunde mit einer schnellen Auffassungsgabe und großer Lernbereitschaft. Beim Training sollte man darauf achten, die Intelligenz zu fordern. Es ist wenig sinnvoll, einen Saluki immer wieder dieselben monotonen Trainingseinheiten absolvieren zu lassen. Salukis können in einem solchen Fall schnell die Mitarbeit verweigern. Das ist dann aber weniger als Sturheit zu werten. Eher handelt es sich um eine Weigerung des Hundes, sich buchstäblich für dumm verkaufen zu lassen.
Salukis sind eine sehr gesunde Hunderasse ohne bekannte rassespezifische Krankheiten. Wird ein Saluki ausreichend bewegt, richtig ernährt und genießt eine ordentliche Pflege, ist mit Vitalität bis ins hohe Alter zu rechnen. Die Hunde werden etwa 12 bis 14 Jahre alt. Eine Gefahr des Überfressens und übermäßiger Gewichtszunahme besteht bei richtiger Haltung praktisch überhaupt nicht. Die Kombination aus langen Beinen und guter Muskulatur machen auch Beschwerden an der Wirbelsäule und an den Gelenken wesentlich unwahrscheinlicher als bei stämmigeren oder kurzbeinigeren Rassen.
Es besteht wie bei allen Arten von Windhunden auch beim Saluki Empfindlichkeit gegenüber Narkosemitteln. Ist eine Narkose unvermeidlich, sollte der Tierarzt Erfahrungen speziell mit Windhunden besitzen. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass der Hund nicht unterkühlt, da Salukis sehr kälteempfindlich sind. Insbesondere die Verbindung aus niedrigen Temperaturen und Bewegungsmangel ist zu vermeiden. Im Winter kann ein Windhund Wintermantel* gute Dienste leisten. Hohe Temperaturen sind bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr kein Problem. Dennoch sollte der Hund in der heißen Sommerzeit stets die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurückzuziehen.
Die richtige Ernährung
Salukis schätzen eine abwechslungsreiche Ernährung, wobei hochwertiges Fleisch den Großteil des Bedarfs an Nährstoffen, Vitaminen und anderen Vitalstoffen stellen sollte. Das Fleischangebot kann mit Reis, Eiern, Quark, Gemüse und Nudeln variantenreich abgerundet werden. Möchte der Besitzer das Futter komplett selber zusammenstellen, ist die vorherige Absprache mit einem Experten ratsam, um abhängig von Größe, Gewicht und Alter die jeweils optimale Zusammensetzung zu finden.
Gesundheit & Pflege
Die Fellpflege von Salukis gestaltet sich unproblematisch. Es genügt in der Regel, wenn das Fell einmal in der Woche gebürstet wird. Nur die Befederung, die wie ein natürlicher Staub- und Schmutzfänger wirken kann, benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit. Sollte der Saluki einmal durch Aktivität bei feuchtem Wetter stark verschmutzen, empfiehlt sich die Reinigung des Fells mit einem Hundeshampoo. Die Neigung zum Haaren ist schwach ausgeprägt. Außerdem reichen Salukis nicht sehr stark.
Die großen Hängeohren des Salukis bedürfen der regelmäßigen Reinigung, weil sich hier sowohl Schmutz als auch Bakterien ansammeln können. Augen, Zähne und Haut sollte man wie bei allen Hunden regelmäßig im Blick behalten. So können frühzeitig Veränderungen auf krankhafte Ursachen hin überprüft werden. Ob die Krallen zurückgeschnitten werden müssen, hängt vom Umfang der Bewegung ab und vom Untergrund, auf dem sich der Hund bewegt. Bei zu langen Krallen schafft der Besitzer mit einer handelsüblichen Krallenschere* leicht Abhilfe.
Herkunft & Geschichte
Der Saluki blickt in den Gebieten des Fruchtbaren Halbmonds und mittleren Ostens auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurück. In der Ausgrabungsstätte in Susa im Südwesten des Irans wurden 6.000 Jahre alte Töpferwaren mit Darstellungen einer frühen Vorform der Rasse gefunden. Im Gebiet des heutigen Iraks sind Vorläufer der Rasse auf Wandschnitzereien sogar schon für die Zeit vor 8.000 Jahren nachweisbar.
Wie es sich für einen Windhund gehört, wurde der Saluki vor allem auf Schnelligkeit hin gezüchtet, um ein möglichst erfolgreicher Jagdbegleiter zu sein. Wie groß dieser Erfolg war, zeigt sich im heutigen Schnelligkeitsvergleich der Hunderassen. Über kurze Distanzen erreichen Salukis Geschwindigkeiten von knapp 68 km/h. Sie werden hier nur noch von britischen Greyhounds übertroffen. Sind längere Strecken zurückzulegen, hat meist der Saluki die Nase vorn.
Das noble Erscheinungsbild und die Erfolge bei der Gazellen- und Hasenjagd waren wohl dafür verantwortlich, dass man Salukis im arabischen Raum als Geschenke Allahs bezeichnete. Die Beduinen setzten Salukis beim Jagen gerne gemeinsam mit Falken ein. Dabei stöberte der Raubvogel das Wild auf, während der Saluki mit dem Reiter auf dem Pferd saß. Wenn es dann ans Hetzen ging, hatte der Hunde noch alle Kraftreserven.
Weitergegeben wurden die edlen Salukis nicht durch Verkäufe, sondern als Ehrengeschenke. Noch heute schmücken sich reiche Araber gerne mit diesen Hunden. Käuflich sind sie inzwischen natürlich auch. Ein Saluki aus einer echt arabischen Zuchtlinie kann 10.000 Euro und mehr kosten.
Die erste europäische Darstellung eines Hundes, der große Ähnlichkeit mit einem Saluki hat, stammt aus dem Jahr 1514. Es handelt sich um ein Portrait von Heinrich dem Frommen von Sachsen, der gemeinsam mit seinem Jagdhund dargestellt ist. Ab dem frühen 19. Jahrhundert trafen zuweilen Salukis als Ehrengeschenke in Großbritannien ein. Die Zucht begann aber erst am Ende des 19. Jahrhunderts.
Florence Amherst of Hackney gilt dabei als Pionierin. Sie hatte Salukis in Ägypten gesehen und war begeistert. Umgehend ließ sie ein Paar aus Al Salihah importieren. In den 1920er Jahren bekam sie Unterstützung vom britischen Brigadegeneral Frederick Lance und seiner Frau Gladys, die Salukis in Palästina kennengelernt hatten. 1926 wurde die Rasse in Großbritannien anerkannt. Im Deutschland war man noch etwas schneller. Der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband führt den Saluki seit 1910. Der erste Saluki-Wurf ist für 1922 dokumentiert.