Irischer Wolfshund

Wesen:

Ausgeglichen

Sanftmütig

Familienorientiert

Größe: Groß

Höhe: 71-79 cm

Gewicht: 48-70 kg

Lebenserwartung: 6-10 Jahre

Herkunft: Irland

Felltyp: Langhaar

Farben: Weiß, Schwarz, Gestromt, Rehfarbe, Grau, Rot

FCI Gruppe: Windhunde

Als Anfägner geeignet: Ja

Irischer Wolfshund - ein liebevoller Riese mit großem Herzen

Ein irischer Wolfshund ist eine aus Irland stammende mittelalterliche Hunderasse, die sich vor allem durch ihre beachtliche Größe auszeichnet. Sein Charakter gilt als verschmust, sanft, zutraulich und gutmütig. Das flauschige Fell und seine niedliche Erscheinung machen ihn zu einem beliebten Gefährten für die ganze Familie.

Rüden erreichen meist eine  Schulterhöhe von mindestens 79 cm, während Weibchen mindestens 71 cm groß werden. Das durchschnittliche Gewicht des irischen Wolfshunds beläuft sich auf ca. 54 bis 70 kg (Rüden), beziehungsweise 48 bis 61 kg (Weibchen). Ausgewachsen ist er mit rund 2 Jahren. In seiner Erscheinung wirkt er athletisch, schlank und muskulös. Dies kommt auch seinem ausgeprägten Bewegungsdrang zugute. Seine weit hinten liegenden Ohren sind, gemessen an seiner Gesamtgröße, eher klein.

Farblich kann das Fell verschiedenste Ausprägungen annehmen. Ob rehbraun, grau, schwarz, rot, grau, weiß oder eine farbliche Mischung – zahlreiche optische Erscheinungen sind möglich. Wer einen irischen Wolfshund streichelt, wird das Fell unter Umständen als vergleichsweise rau, beziehungsweise hart, empfinden. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes doppeltes Fell, welches aus einer weichen Unterwolle und einem eher harten, drahtigen Deckhaar besteht.

Seine Lebenserwartung ist im Vergleich zu anderen Hunderassen eher gering. Nur ca. 6 bis 10 Jahre lang verweilt der freundliche Familienhund im Leben. Die geringe Lebensspanne ist vermutlich auf die beachtliche Größe zurückzuführen. Die meisten Riesenrassen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als kleinere Hunde. Auch, wenn der gutmütige Riese daher vergleichsweise wenige Jahre zu leben hat, macht sein einzigartiges Wesen dies allemal wett und schenkt seinen Besitzern zahlreiche herzerwärmende Stunden.

Wesen und Charakter - ein sanfter Riese mit Familiensinn

Ein irischer Wolfshund wird sich bei guter Erziehung zu einem äußerst liebevollen Begleiter in allen Lebenslagen entwickeln. Er ist in seinem Charakter sehr ausgeglichen, lässt sich nicht allzu schnell aus der Ruhe bringen und passt sich gut an seine Umgebung an. Dementsprechend kann ein irischer Wolfshund auch für Anfänger ohne Hundeerfahrung eine gute Wahl sein. Er lässt sich gut erziehen und verhält sich selten störrisch und aggressiv.

Auch als Familienhund eignet er sich aufgrund seines sozialen und anhänglichen Charakters hervorragend. Voraussetzung hierfür ist lediglich, dass früh mit einer zugewandten und aufmerksamen Erziehung begonnen wird. Dann wird der irische Wolfshund alle Mühen mit seinem kameradschaftlichen Wesen mehr als zurückzahlen.
Gewisse Einschränkungen bei der Familientauglichkeit können eventuell bei jungen irischen Wolfshunden bestehen. Diese können sich zuweilen recht aufgeweckt und agil verhalten. Gerne geben sie ihrem Bewegungsdrang nach und turnen spielerisch durch das eigene Zuhause. Sollten sich dort Kleinkinder aufhalten, kann es passieren, dass diese aus Versehen angerempelt oder umgeworfen werden. Schließlich sind die Windhunde auch als Welpen schon recht groß. Wohnen also Kleinkinder und noch sehr junge irische Wolfshunde unter einem Dach, ist diesem Umstand gesonderte Aufmerksamkeit zu schenken. Ausgewachsene Hunde stellen aufgrund ihres domestizierten Temperaments für Kleinkinder kein Problem dar.
Der irische Wolfshund ist sehr sensibel und wünscht sich einen Hundehalter, der sehr zugewandt und liebevoll mit ihm umgeht. Auch regelmäßiges Kuscheln und Schmuseeinheiten sollten auf dem Plan stehen. Definitiv sollten ihm ausreichend Aufmerksamkeit und soziale Kontakte ermöglicht werden. Ausgeprägtes Alleinsein erfreut ihn nicht übermäßig.
In Gefahrensituationen kommt seine Vergangenheit als Jagdhund durchaus zum Tragen und er verteidigt seine Liebsten gerne. Sein Schutzinstinkt ist vorhanden. Er wird sich hierbei aber nicht so aggressiv wie zum Beispiel ein Dobermann, ein Schäferhund, ein Rottweiler oder ein Bullmastiff – diese Rassen gelten als prädestinierte Schutzhunde – verhalten.

Übrigens: der irische Wolfshund verhält sich aufgrund seiner Größe zuweilen etwas ungeschickt und tollpatschig. Wertvolle Gegenstände sollten daher zu Hause nicht so herumstehen, dass sie leicht umgeschmissen werden können.

Erziehung und Training

Bei der Erziehung eines irischen Wolfshundes sollte dessen Sensibilität immer mitbedacht werden. Unangebracht sind in jedem Fall unverhältnismäßige Strenge und Härte. Auch Bestrafungen verträgt der sensible Zeitgenosse nicht gut. Erfolgreich erzogen wird ein irischer Wolfshund nur mit viel Liebe und Zuwendung. Da er sehr treu und anhänglich ist, möchte er Herrchen und Frauchen in der Regel unbedingt gefallen und jeden Wunsch erfüllen. Grundsätzlich sind irische Wolfshunde recht einfach zu erziehen. Hierbei sollte nicht vergessen werden, ihrem intrinsischen Jagdtrieb genügend Platz einzuräumen.
Obwohl die Windhunde für gewöhnlich sehr friedlich und gutmütig sind, ist eine konsequente und bestimmte Erziehung unabdingbar. Ihre Sensibilität sollte Hundehalter nicht dazu verleiten, ihnen alles durchgehen zu lassen. Im Gegenteil: Auch in banal erscheinenden Situationen ist darauf zu achten, dass die gegebenen Anweisungen einwandfrei umgesetzt werden. So wird vermieden, dass der Hund später in schwer einzuschätzenden Situationen nicht hört, beziehungsweise nicht weiß, was er zu tun hat.
Gerade kleine, niedliche Welpen verleiten ihre Herrchen und Frauchen dazu, ein Auge zuzudrücken. So darf der niedliche Junghund dann gerne einmal im Bett schlafen, fremde Menschen ablecken oder die Familienmitglieder anspringen. Derartige Verhaltensweisen sind aber im Erwachsenenalter bei einem ausgewachsenen irischen Wolfshund für gewöhnlich unerwünscht. Daher sollten sie – so schwer es auch fällt – schon im Welpenalter unterbunden werden.
Besonders gut reagiert der irische Wolfshund auf Anreize durch Leckerlis. Er liebt das Fressen und lässt sich von einem Leckerli nur zu gerne überzeugen, Anweisungen umzusetzen. Sehr wichtig ist der Fellnase außerdem ausreichend Lob. Hat der Windhund seine Sache gut gemacht, freut er sich, ausgiebig dafür beglückwünscht zu werden. Je mehr Lob er bekommt, desto ehrgeiziger wird er beim nächsten Mal Kommandos befolgen.

Was sollte ein irischer Wolfshund unbedingt trainieren?

Zu den wichtigsten Eigenschaften eines gut erzogenen irischen Wolfshundes gehört soziale Kompatibilität. Es empfiehlt sich daher, schon junge Hunde von klein auf an fremde Menschen und auch andere Hunde zu gewöhnen.

Dann lässt sich die Fellnase auch als Erwachsener von der Anwesenheit anderer nicht aus der Ruhe bringen. Aufgrund seines großen Erscheinungsbilds sollte stets Wert darauf gelegt werden, dass er sich friedlich verhält und anderen keine Angst einjagt – auch, wenn dies zumeist nur unbewusst geschieht.

Weitere Bestandteile des Trainings sollten außerdem sein:

  • Gewöhnung an die Leine*
  • Rufsignale
  • Rückrufsignale

Des Weiteren können auf Wunsch das Alleinsein und das Apportieren trainiert werden.

Irischer Wolfshund
Für letzteres lässt sich ein irischer Wolfshund aber meist nur bedingt begeistern. Dennoch schadet es nicht, ab und zu mal ein Stöckchen zu werfen und zu sehen, ob es dem Vierbeiner Freude bereitet. Das Alleinsein ist beim Wolfshund eher unbeliebt und sollte nur für wenige Stunden erfolgen. Der sanften Gewöhnung zuliebe, ist ein Start mit kleinen Einheiten sinnvoll.

Jagdinstinkt

In früheren Zeiten hatte ein irischer Wolfshund die Aufgabe, bei der Jagd zu unterstützen. Dementsprechend ist er ein guter Sichtjäger und springt schon einmal auf weit entfernte Objekte – zum Beispiel ein Reh – an. In solchen Situationen ist gutes Training wichtig, damit der Vierbeiner sofort zurückgerufen werden kann.

Die richtige Ernährung

Der irische Wolfshund ist für seine Verfressenheit bekannt. Nur zu gerne macht er sich über Futter* und Leckerlis her. Im Rahmen einer gewissenhaften Erziehung muss daher darauf geachtet werden, dass er nicht zu dick wird. Gerade in der Wachstumsphase sind die Gelenke und Knochen besonders anfällig und sollten nicht überstrapaziert werden. Gewichtszunahme und Wachstum sind in den ersten zwei Jahren streng zu überwachen. Auch danach sollte der Vierbeiner der Gesundheit zuliebe möglichst schlank und sportlich gehalten werden. Ein irischer Wolfshund neigt ansonsten zu Übergewicht.

Neben seiner Vorliebe für Futter trinkt ein irischer Wolfshund auch gerne und viel. Zu Hause sollte er daher immer genügend frisches Wasser vorfinden. Um Infektionen vorzubeugen, empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung der Näpfe*.

Futtermenge

Junge Welpen befinden sich im Wachstum und sollten 4 Mahlzeiten pro Tag erhalten. Ein ausgewachsener Hund benötigt nur noch 2 bis 3 tägliche Mahlzeiten. Was die Menge angeht, so gelten für Welpen ca. 2362, 5 Gramm und für ausgewachsene Exemplare 1181, 25 Gramm Futter als täglicher Richtwert. Für weniger aktive Senioren reichen 945 Gramm aus.
Nach dem Essen sollten die Hunde vorzugsweise in Ruhe verdauen können und ca. eine Stunde lang nicht zu übermäßiger Aktivität bewegt werden. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall zu einer Magendrehung kommen, für die ein irischer Wolfshund leider eine besondere Prädisposition hat.

Was sollte im Futter drin sein?

Grundsätzlich finden sich in industriell hergestelltem Futter viel zu oft ungesunde Zusätze wie Zucker, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker. Wie alle Hunde, sollte ein irischer Wolfshund eine auf Fleisch basierende Ernährung erhalten. Ergänzend bieten sich Anteile an Gemüse, Reis und Kartoffeln an. Getreide darf in geringen Mengen ebenfalls verfüttert werden.

Irischer Wolfshund Kosten

Ein irischer Wolfshund hat – sofern er aus einer gesunden Zuchtlinie stammt – natürlich seinen Preis. Mit Kosten von ca. 1500 bis 2000 EUR ist in jedem Fall zu rechnen. Um spätere Probleme zu vermeiden, sollte der Hund aus einer seriösen und transparenten Zucht stammen, die Wert auf die Gesundheit der Hunde legt. Bei irischen Wolfshunden aus intransparenter Züchtung besteht bedauerlicherweise die Gefahr, dass sie gesundheitliche Probleme mitbringen, viel zum Tierarzt müssen und eine geringe Lebenserwartung haben.

Zusätzlich zu den Anschaffungskosten kommen noch die üblichen Kosten zur Haltung eines Hundes dazu. Ein irischer Wolfshund kostet aber in der Regel nicht mehr oder weniger als andere Rassen.

Gesundheit und Pflege des irischen Wolfshunds

Die imposante Größe bringt neben einer geringen Lebenserwartung noch einen weiteren Nachteil mit sich: Ein irischer Wolfshund ist anfällig für Krankheiten. Wie bei vielen anderen Riesenrassen führten jahrelange Zuchtbestrebungen, immer größere Hunde hervorzubringen, zu gesundheitlichen Nachteilen. Typische Krankheiten, an denen die Windhunde leiden, sind zum Beispiel Gelenk- und Hüftprobleme, Herzerkrankungen, Krebs (insbesondere Knochenkrebs), Epilepsie, Magendrehungen und Leber Shunt. Bei der Anschaffung des Hundes sollte daher unbedingt auf die Gesundheit der Zuchtlinie geachtet werden. Es empfiehlt sich, die Zucht genau unter die Lupe zu nehmen und gerne auch Fragen zu stellen. Für gewissenhafte Züchter irischer Wolfshunde steht die Gesundheit der Tiere heutzutage an erster Stelle.
Die Pflege des Wolfshundes gestaltet sich recht einfach: Ein gelegentliches Durchbürsten reicht in der Regel aus. Des Weiteren macht ein irischer Wolfshund nur bedingt einen saisonbedingten Fellwechsel durch. Auch, wenn es somit keine jährlichen Zeitabschnitte gibt, in denen sich Haarballen in der Wohnung türmen, haart der Windhund dennoch ein wenig.

Haltung - das perfekte Zuhause für den eigenen Vierbeiner

Wer sich einen irischen Wolfshund zulegt, darf dessen Größe nicht unterschätzen. Definitiv wird die riesige Fellnase den ganzen Alltag beeinflussen. Zunächst sei angemerkt, dass eine Umgebung mit ausreichend Platz von großer Wichtigkeit ist. Kleine Stadtwohnungen eignen sich als Domizil für die sanften Riesen eher nicht. Vor allem dann, wenn sie in den oberen Stockwerken liegen und der Windhund viele Treppen steigen muss. Das verträgt er aufgrund seiner Prädisposition für Gelenkprobleme nicht besonders gut.
Vorteilhafter sind als Zuhause Häuser und größere Wohnungen mit einem Stück Garten. Grundsätzlich darf der Bewegungsdrang des Vierbeiners nicht unterschätzt werden. Er läuft gerne und viel, weshalb seine Halter mit ihm regelmäßig viel Zeit in der Natur verbringen sollten. Ein irischer Wolfshund wohnt besonders gerne in Park- und Waldnähe. Ein Zuhause auf dem Land wäre ideal.

Herkunft und Geschichte

Die Geschichte des irischen Wolfshundes reicht bis in die Antike zurück. So war die Rasse bereits 400 v. Chr. im alten Rom bekannt. Vermutlich haben die Römer sie bis nach Großbritannien und Irland gebracht. Genauso deuten aber auch archäologische Quellen darauf hin, dass es in England bereits 7000 Jahre v. Chr. Windhunde gegeben hat.
In Irland wurde der irische Wolfshund zur Jagd auf Wölfe und andere große Tiere wie zum Beispiel Wild, Wildschweine oder Bären trainiert. Im Mittelalter war die Haltung hauptsächlich Adelsgeschlechtern vorbehalten.