Havaneser

Wesen:

Gutherzig

Spielfreudig

Freundschaftlich

Größe: Klein

Höhe: 21-29 cm

Gewicht: 4,5-7,3 kg

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

Felltyp: Langhaar

Farben: Weiß, Schwarz, Havannabraun, Tabakfarbe, Rehfarbe, Mahagonifarben

FCI Gruppe: Gesellschafts – Begleithunde

Der Havaneser (wissenschaftlicher Name: Canis lupus familiaris) ist ein kleiner, lebhafter und überaus intelligenter Hund, der in kurzer Zeit eine sehr enge Bindung zu seinen Haltern aufbaut. Durch sein freundliches Wesen ist er ein toller Begleithund, der den Alltag bereichert und für gute Laune sorgt. Da er keine besonders hohen Ansprüche an seine Haltung stellt, fühlt er sich bei entsprechender Beschäftigung, mentalen Übungen und ausreichend Auslauf in der Natur auch in kleineren Wohnungen wohl. Bei gesunder Ernährung und guter Pflege hat der Havaneser eine Lebenserwartung von ca. 13 bis 15 Jahren.

Wesen & Charakter

Wer einen liebevollen und aufgeweckten Familienhund sucht, ist beim Havaneser genau richtig. Er ist unkompliziert, aufgeschlossen, anhänglich und anpassungsfähig – sowohl Menschen als auch anderen Tieren gegenüber. Er ist somit auch für Anfänger und Familien mit Kindern geeignet. Havaneser sind überaus intelligent, daher versteht er sehr schnell und kann auch schon mit wenigen, aber regelmäßigen Übungen kleine Tricks lernen. Die Erziehung gestaltet sich problemlos. Havaneser nehmen aktiv am Alltag teil und sind sehr eng an ihre Halter gebunden. Havaneser sind sehr gesellig und nicht gerne alleine. Länger als 2 Stunden (und diese auch nur mit entsprechender Übung und Eingewöhnung) sollte er nicht sich selbst überlassen bleiben. Für Berufstätige, die Vollzeit arbeiten, ist diese Hunderasse definitiv nicht geeignet. Dies sollte vor der Anschaffung berücksichtigt werden.

Das Wachstum eines Havanesers ist im Normalfall zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat komplett abgeschlossen. Seine Schulterhöhe misst dann 23 bis 28 cm und er wiegt je nach Größe zwischen 4 und 8 kg. Sein Fell weist eine Länge von 12 bis 18 cm auf und kann sowohl glatt als auch gewellt, teilweise sogar gelockt sein.

Havaneser neigen dazu, gelegentlich zu zittern. Kein Grund zur Beunruhigung. Dies ist bei dieser kleinen Hunderasse ein natürlicher Reflex, der schon wenige Tage nach der Geburt zu beobachten ist. Diese Bewegungen treten häufig in Ruhephasen auf und sind lediglich eine Methode, die der Muskelentspannung und dem Stessabbau dient. Natürlich zittern Havaneser auch, wenn sie frieren oder Angst haben, doch ein Halter wird schnell erkennen, welcher Auslöser auf seinen Hund zutrifft.

Havaneser haaren nicht – stimmt das? Es ist ein Gerücht, dass Havaneser überhaupt nicht haaren, aber es stimmt durchaus, dass der Wachstumszyklus des Fells langsamer abläuft als bei anderen Rassen. Zudem hat er kaum Unterfell. Der Havaneser haart somit deutlich weniger. Die Fellhaare lassen sich ebenso wie menschliche Haare schnell entfernen. Voraussetzung ist jedoch eine intensive Fellpflege, da die langen Haare sonst dazu neigen, zu verknoten und zu verfilzen.

Erziehung & Training

Dank des ausgeglichenen und neugierigen Gemüts lässt sich ein Havaneser sehr gut erziehen und trainieren. Sowohl das alltägliche Verhalten als auch kleine Tricks kann der schon mit wenigen Übungen verinnerlichen. Dabei sollten bestimmte Übungen in kurzen Sessions immer wiederholt werden. Am besten gelingt dies mit der Belohnungsmethode. Clickertraining funktioniert beim havaneser ebenfalls sehr gut. Der Hund wird dahingehend konditioniert, etwas zu tun (oder auch zu unterlassen) und wird sofort für das richtige Verhalten mit einem Leckerli belohnt. Havaneser begreifen sehr schnell, was Herrchen und Frauchen wünschen.

So wird der Havaneser stubenrein

Das Thema Stubenreinheit ist ebenso ein Thema, das sich bei entsprechendem Training schnell erlernen lässt – dennoch ist etwas Geduld erforderlich. Gerade Welpen benötigen einen klar strukturierten Ablauf, um stubenrein zu werden. Das bedeutet, dass nach jedem Spielen, Schlafen und Füttern ein kurzer Ausflug in die Natur nötig ist. Je konsequenter dies eingehalten wird, desto schneller wird der Hund verstehen, dass er sein Geschäft nicht in der Wohnung verrichten soll. Eine genaue Zeitspanne, wie lange es dauert, bis ein Havaneser tatsächlich stubenrein ist, lässt sich nicht genau beziffern, denn dies hängt hauptsächlich vom Verhalten des Menschen ab. Bei einer klaren und zuverlässigen Struktur ist der Hund in wenigen Wochen stubenrein.

Ein erwachsener Hund muss natürlich nicht mehr so oft raus, dafür sollten die Spaziergänge länger werden. Es empfiehlt sich mit dem Havaneser drei- bis viermal täglich Gassi zu gehen. Da der Hund sehr bewegungsfreudig ist, sollte er insgesamt mindestens zwei besser noch drei bis vier Stunden ausgeführt werden.

Damit das Gassigehen an der Leine gut funktioniert, sollte der Hund bereits im Welpenalter an die Leine gewöhnt werden. Dies klappt am besten mithilfe eines Geschirrs, aus dem er nicht rausschlüpfen kann und einer normalen Leine. Flexileinen sind erst empfehlenswert, wenn der Hund bereits zuverlässig an der Leine läuft. Hier ein Beispiel für ein sicheres Geschirr* und eine praktische Funktionsleine*. Bitte unbedingt darauf achten, dass Geschirr und Leine passend zur Größe des Hundes ausgewählt werden.

Die richtige Ernährung

Havaneser Welpen sollten zunächst mit dem Futter gefüttert werden, dass sie vom Züchter oder der Züchterin kennen. Die meisten Züchter legen großen Wert auf eine gesunde Ernährung, damit die Kleinen sich bestens entwickeln und guten Gewissens weitervermittelt werden können.

Grundsätzlich ist die Ernährung des Havanesers nicht kompliziert, dennoch sollte darauf geachtet werden, den Hund ausschließlich mit hochwertigen Futtermitteln zu versorgen.

Eine ausgewogene und artgerechte Ernährung ist der Schlüssel für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes. Havaneser können sowohl mit Nass- als auch Trockenfutter mit allem versorgt werden, was er an Nährstoffen benötigt.

Hier ist es wichtig, auf einen hohen Fleischanteil (tierische Proteine) in den Futtermitteln zu achten. Beispielsweise das Hundefutter von Wolfsblut*. Natürlich kann er auch gebarft werden – die natürlichste Art der Hundeernährung. Hier ist jedoch ein entsprechendes Fachwissen erforderlich, damit der Hund keine Mangelerscheinungen entwickelt. Grundsätzlich sollte eine Futterumstellung sehr langsam erfolgen, um Verdauungsstörungen und Unverträglichkeiten auszuschließen. Wer unsicher ist, kann einen Tier-Ernährungsberater oder einen qualifizierten Hundetrainer um Rat bitten. So kann ein auf das Tier abgestimmtes Ernährungskonzept entwickelt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, den Hund regelmäßig zu wiegen, um sicherzustellen, dass der Havaneser weder zu wenig noch zu viel Futter zur Verfügung gestellt bekommt.

Gesunde Leckerlis für Havaneser Welpen und zum Training

Wie nahezu alle Hunde ist auch der Havaneser mit Leckerlis gut zu trainieren. Es empfiehlt sich, bereits im Welpenalter kleine Mengen Leckerlis als Belohnung zu füttern. Spezielle getreidefreie Leckerlis mit Huhn, Pute oder Lamm sind leicht bekömmlich und bringen die noch ziemlich empfindliche Darmflora nicht durcheinander, z. B. ein Trainings-Leckerli*. Auch Zahnpflege-Sticks* für Welpen können angeboten werden. Diese fördern einen problemlosen Zahnwechsel und halten das Gebiss des Hundes sauber und gesund. Auf zuckerhaltige Leckerlis sollte grundsätzlich verzichtet werden! Besonders toll sind natürlich selbst gebackene Leckerlis – hier können die Zutaten selbst ausgesucht und auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt werden. Einem leckeren Leberwurstkeks oder einem Leckerli mit Thunfisch kann kein Havaneser widerstehen. Wichtig! Schokolade in jeglicher Form ist pures Gift für den Hund!

Gesundheit & Pflege

Wer trotz Allergie nicht auf einem Hund verzichten möchte, ist mit einem Havaneser gut bedient. Diese Rasse hat kaum Unterfell, verliert insgesamt wenig Haare und besonders wenige Allergene. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu allergischen Reaktionen kommt, ist smit sehr gering, kann aber nicht zu 100 % ausgeschlossen werden.

Wenn der Havaneser krank wird

Da der Havaneser nicht so sehr überzüchtet ist wie viele andere Hunderassen, haben sich bislang keine rassetypischen oder genetischen Krankheiten entwickelt. Der Havaneser gilt als robust und widerstandsfähig. Dennoch kann natürlich jeder Hund im Laufe seines Lebens mal krank werden.

Sobald der Hund sich verletzt, einen Unfall hat oder sich in seinem Wesen verändert (er verhaltensauffällig wird), ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen. Zudem ist Fieber ein deutliches Anzeichen, dass mit den Hund etwas nicht stimmt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Havaneser generell eine höhere Normaltemperatur hat, die bei gesunden Hunden zwischen 37,5 und 39 °C liegt. Der Hundehalter sollte daher seinen Hund immer im Blick haben und regelmäßig seinen Gesundheitszustand kontrollieren. Verändert sich das Verhalten des Hundes? Gibt es Auffälligkeiten im Kot oder Urin? Frisst und trinkt er anders als üblich? Bewegt er sich anders? Zeigt das Fell oder die Haut Auffälligkeiten? All dies sind Faktoren, die auf eine Krankheit hinweisen können. Auch Augen, Nase und Gebiss bzw. das Zahnfleisch gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand des Havanesers. Es lohnt sich also, regelmäßig und nicht nur im akuten Notfall beim Tierarzt vorstellig zu werden, um den Gesundheitszustand des Hundes zu überprüfen. So sind Hund und Herrchen bzw. Frauchen immer auf der sicheren Seite.

Intensive Fellpflege ist wichtig! 

Der Havaneser hat ein wunderschönes, fluffiges und glänzendes Fell, das bei ausgewachsenen Hunden auch relativ lang wird. Dieses will auch intensiv gepflegt werden. Da das Fell zu Verfilzungen neigt, sollte es regelmäßig gebürstet werden. So werden Verknotungen gelöst und Schmutzpartikel entfernt.

Doch Vorsicht bei der Wahl der Pflegeprodukte. Hier gibt es qualitativ große Unterschiede. Eine gute Büste wird die Haare schmerzfrei entwirren, ohne die Struktur zu beschädigen, oder die Haut des Hundes zu verletzten. Am besten sind Bürsten aus natürlichen Materialien und Naturborsten, wie z. B. eine Hundebürste mit weichen Borsten*. Das Havaneser-Fell sollte mindestens zwei- bis dreimal in der Woche gebürstet werden. Diese Pflegerituale sind für den Hunde – sofern er sie gewöhnt ist – sehr angenehm. Im Rahmen der Fellpflege können auch gleich Augen, Ohren und Nase kontrolliert und gegebenenfalls gereinigt werden.

Wer sich die Arbeit der Fellpflege ersparen möchte, kann den Havaneser natürlich auch regelmäßig zu einem Hundefrisör bringen. Hier sollte jedoch genau abgeklärt werden, wie viel Fell der Schere zum Opfer fallen darf, denn ein flotter Kurzhaarschnitt mag einerseits praktisch sein, würde dem Hund aber sein typisches Aussehen nehmen. Ein Havaneser sollte nur dann geschoren werden, wenn es dafür eine medizinische Grundlage gibt (z. B. eine Hautkrankheit).

Ähnlich verhält es sich mit dem Baden des Hundes. Grundsätzlich muss ein Havaneser nicht gebadet werden, doch wenn er sich mit Freude im Matsch gesuhlt hat oder in Pfützen herumgesprungen ist, ist ein Bad mit einem milden und für Hunde geeignetem Shampoo* unerlässlich.

Wie bei den Bürsten ist es auch hier wichtig, Produkte auszuwählen, die auf Hunde abgestimmt sind. Nach dem Baden kann ein Pflegespray fürs Fell aufgesprüht werden, so lässt es sich leichter kämmen und neue Verfilzungen werden vermieden.

Wichtig: Der Hund sollte auf einer rutschfesten Matte in der Badewanne oder Dusche stehen können, damit er nicht ausrutscht. Nach dem Baden sollte der Hund gründlich mit einem Handtuch trockengerubbelt werden. Da Havaneser kaum Unterfell haben, kühlt er schnell aus. Sowohl das Baden als auch das Bürsten verlaufen für den Hund deutlich stressfreier, wenn er vom Welpenalter daran gewöhnt wird.

Das kostet ein Havaneser - Anschaffung und laufende Kosten

Reinrassige Havaneser von vertrauenswürdigen Züchtern haben ihren Preis – im Durchschnitt kostet ein Havaneser-Welpe zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Nachwuchs von besonders hochprämierten Zuchttieren kann diesen Preis auch noch deutlich übersteigen. Züchter verdienen trotz der relativ hohen Preise für Welpen im Verhältnis relativ wenig an den Tieren, denn die Aufzucht und Pflege eines Wurfes ist sehr zeitaufwendig und kostspielig. Gute Züchter sind mit ihrer Zucht in mindestens einem Verein eingetragen. Trächtige Tiere benötigen eine regelmäßige medizinische Kontrolle.

Die Welpen müssen vor der Abgabe geimpft, entwurmt und gechipt werden. Hinzu kommen die täglichen Futtermittel, die den Kleinen den Weg ins Leben ebenen. Selbst das Impfbuch und die von den Vereinen zugelassenen Stammbaumunterlagen verursachen Kosten.


Sich einen Havaneser-Welpen anzuschaffen ist also eine Investition, die gut überlegt sein will. Ferner sind auch die laufenden Kosten nicht zu verachten. Für die Erstausstattung (Körbchen, Leine, Geschirr, Decke, Spielzeug, erstes Futter, eventuelle Schlafbox, usw.) schlägt mit mindestens 300 Euro zu Buche. Nicht zu vergessen sind auch die regelmäßigen Impfungen, Entwurmungen und Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt, die für einen Welpen noch relativ häufig, für erwachsene Tiere dann in größeren Zeitabständen notwendig sind.

Die laufenden Kosten lassen sich beim Havaneser mit ca. ein bis 1,50 bis 2 Euro pro Tag beziffern – abhängig von der Futtermarke. Hinzu kommt die jährliche Hundesteuer. Diese ist in den Bundesländern und Gemeinden unterschiedlich geregelt, daher variiert der Betrag. Hinzu kommen Pflegemittel, eventuelle Tierkrankenversicherung* und Haftpflichtversicherungen*, Mittel zur Bekämpfung von Parasiten und ein kleiner Betrag für „Unvorhergesehenes“. Werden diese gesamten Kosten auf einen Monat heruntergerechnet, kann mit einem Betrag von monatlich 50 bis 60 Euro kalkuliert werden.

Herkunft & Geschichte

Entgegen seines Namens findet der Havaneser seinen Ursprung in der spanischen und Italienischen Mittelmeerregion. Seefahrer haben diese Hunderasse nach Kuba gebracht. Dort avancierte er schnell zu einem Statussymbol der gut betuchten Damen. Seinen Namen verdankt der Havaneser also einerseits der kubanischen Hauptstadt Havanna, gleichzeitig beschreibt der Name aber auch seine Haarfarbe, die an die Farbe Havanna verschiedener Tabaksorten erinnert.

Zwar ist der Havaneser seit den 1950er-Jahren vollständig aus Kuba verschwunden, dafür hat er sich als Rasse in den USA etabliert. Die damaligen Importe bilden den Ursprung der heute so beliebten und mittlerweile weltweit verbreiteten Havaneser. Mittlerweile ist er in verschiedenen Farben anerkannt, darunter Schwarz, Weiß, Mahagonifarben und natürlich das typische Havannabraun.