Dalmatiner

Wesen:

Freundlich

Lebendig

Sensibel

Größe: Groß

Höhe: 56-61 cm

Gewicht: 16-32 kg

Lebenserwartung: 12-16 Jahre

Felltyp: Kurzhaar

Farben: Weiß mit schwarzen oder leberbraunen Tupfen

FCI Gruppe: Laufhunde – Schweißhunde – Verwandte Rassen

Wer sich einen Dalmatiner anschaffen möchte, der sollte sich darauf einstellen das er mit diesem Hund zu einem echten Hingucker wird. Denn das weißes Fell – das schwarz oder leberbraun getupft ist – macht Ihn einmalig unter allen Hunderassen.

Der Dalmatiner wird von der FCI als Hunderasse anerkannt und ist in der Gruppe 6 unter Lauf & Schweißhunden (verwandte Rassen) zu finden.

Die getupften Tiere werden 56-61cm groß, wiegen zwischen 16-32 kg und haben eine Lebenserwartung von 10-13 Jahren. Der aus Kroatien stammende mittelgroße Hund kommt als Welpe zunächst mit komplett weißen Fell auf die Welt. Erst mit dem zehnten & vierzehnten Tag kommen die ersten Tupfen (Flecken). Der Grund für die einzigartige Fellfärbung ist das sogenannte Scheckungs-Gen. Dieses Gen sorgt dafür das einige Körperstellen Flecken aufweisen, die dem Dalmatiner wiederum zu etwas ganz besonderem machen. Es gibt kein vergleichbaren Hund dieser Art. 

Ein Dalmatiner zeichnet sich durch seinen gut proportionierten Körperbau, seinen muskulösen Schultern und seiner gleichmäßigen geraden Rückenlinie mit kräftigem Rücken aus. Sie haben eine sichelförmige Rute die bis zum Sprunggelenk reicht und zur Spitze hin immer schmaler wird.

Wesen & Charakter

Dalmatiner gelten von Ihrem Wesen her als freundliche Tiere die sehr sensibel sind. Sie brauchen viel Liebe & viel Lob damit Sie sich gut fühlen. Diese Hunde sind sehr verschmuste Tiere. Dementsprechend sollten Sie nicht mit Strenge erzogen werden. Das würden die Hunde überhaupt nicht gut aufnehmen. Besser wäre es wenn man Ihnen viel Zuneigung entgegenbringt. Eine liebevolle Erziehung ohne Zwang & ohne Druck ist genau das, was ein Dalmatiner braucht.

Dalmatiner sind außerdem sehr bewegungsfreudige Hunde, das bedeutet: Sie sollten aktiv sein & sich viel bewegen. Sie stecken voller Energie & voller Tatendrang. Man sollte aber darauf achten das man Sie nicht überfordert. Sollte man einen Dalmatiner einer Reizüberflutung aussetzen – also zu viel Stress – könnte es dazu führen das der Hund Verhaltensprobleme aufzeigt. Das würde man daran erkennen das der Dalmatiner Nervös oder Überdreht wirkt.

Einige Dalmatiner zeigen einen leichten Jagdtrieb, was jetzt aber nicht bedeutet das man Sie als Jagdhunde nutzen sollte. Diesen Trieb kann man mit der richtigen Erziehung gut in den Griff bekommen. 

Obwohl Dalmatiner von Grund auf schon als kluge Hunde gelten, hat Ihre Hunderasse immer noch sehr viel Freude am lernen. Manchmal sind Sie zwar stur und möchten Ihren eigenen Willen durchsetzen, aber das machen Sie als fantastische Familienhunde wieder gut. Dalmatiner passen sehr gut in eine Familie. Sie bauen eine enge Bindung zum Halter auf und können gut mit Kindern. Aufgrund Ihres aktiven & bewegungsfreudigen Charakters wäre ein lebhaftes Umfeld von Vorteil. Er ist ein guter Beschützer für die Familie und das obwohl er weder aggressiv noch angriffslustig wirkt.

Haltung, Erziehung & Training

Die Aufgabe von einem Dalmatiner war es früher neben Kutschen herzulaufen. Sie sollten die eigene Gruppe vor Dieben, fremden Tieren oder vor Wildtieren schützen. Aus diesem Grund wurden die Hunde eigentlich für lange Laufstrecken gezüchtet. Dementsprechend besitzt ein Dalmatiner viel Ausdauer und ist nicht als Sofahund geeignet. Er braucht mindestens 2 Stunden Auslauf am Tag. Mindestens! Besser wären 3-4 Stunden. Am besten geht man mit Ihm draußen in die Natur, in den Wald oder auf einem Feld. Aber keinesfalls reicht der eigene Garten dafür aus. 

Ein Dalmatiner braucht aber nicht nur sportliche Betätigung sondern muss auch psychisch gefordert werden. Mit Begeisterung will er neues lernen. Sein Geist benötigt viel Training. Suchspiele eigenen sich da besonders gut.  Für diese schlauen Hunde sind folgende Hundesportarten empfehlenswert:

  • Agility
  • Obedience
  • Frisbee
  • Dogdance
  • Flyball

Die Erziehung eines Dalmatiners sollte mit positiv stärkenden Methoden stattfinden. Wie schon erwähnt darf man nicht zu hart sein mit dem Vierbeiner. Aber die Maßnahmen bei der Hundeerziehung müssen konsequent sein. Dalmatiner schalten auf stur wenn Sie eine harte & strenge Erziehung erfahren. Eine gute Devise könnte lauten: Freundlich sein & viel loben, aber die Ernsthaftigkeit bei der Hundeerziehung nicht vergessen. Es kann nicht schaden eine Snacktasche* mit Snacks dabei zu haben. So können Sie den den Hund bei guter Trainingsausführung loben.

Die richtige Ernährung

Dalmatiner haben eine genetisch bedingte Stoffwechselbesonderheit. Auch bekannt als Dalmatiner Syndrom. Bei diesem „Dalmatinerfehler“ bilden sich mehr Harnsteine als bei anderen Hunderassen. Grund dafür ist ein Enzym namens Uricase. Dieser sitzt in der Leberzelle & wandelt Harnsäure (Abbauprodukt von Purinen) in Allantoin um. Man muss aufpassen das die Harnsäurewerte bei einem Dalmatiner nicht ansteigen. Selbst wenn man auf die Ernährung achtet und alles weglässt was einem Dalmatiner nicht gut tut wie zb. Rinderfleich und Innerein, selbst dann liegt der Harnsäuregehalt immer noch höher als bei anderen Hunderassen. Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt das die Entwicklung von Harnsteinen seltener auftreten, wenn die Dalmatiner nur 1 Fütterung am Tag bekommen oder häufig die Möglichkeit zum Wasserlassen haben. 

Man sollte bei der Ernährung auf eine Purinarme Ernährung achten. Sehr viel Wasser sollte ebenfalls an der Tagesordnung stehen. Die meisten Fertigfuttersorten erhalten Erfahrungsgemäß zu viel Purin. Generell gilt: Der Harnsäuregehalt des Futters sollte 300-400mg nicht überschreiten. 

Purina Pro* könnte man dem Hund geben. Aber insbesondere eine Frischfütterung wäre Empfehlenswert. Dort hat man den Vorteil das bereits viel Wasser in der Nahrung ist, sodass das Problem von wenig Trinken garnicht erst aufkommen würde. 

Ein ausgewachsener Dalmatiner sollte 2 Mahlzeiten am Tag bekommen. Wenn Sie das Futter selbst zubereiten sollten Sie wissen das die Gesamtfuttermenge 2-3% des Körpergewichts beträgt. Die Ernährung sollte vorzugsweise bestehen aus:

  • 60% Protein – 50% Muskelfleisch ohne Haut, 25% Vollei gekocht, 25% Quark
  • 30% Kohlenhydrate – Kartoffeln, Reis, Nudeln oder Haferflocken
  • 10% Gemüse/Hochwertige Öle, Minerale, Vitamine, Spurenelemente
  • 0,5 Liter Wasser

Gesundheit & Pflege

Der Dalmatiner wird von jedem Hundebesitzer für seine schöne Fellzeichnung bewundert. Die Schwarzen oder leberbraunen Tupfen auf der weißen Grundfarbe verzaubern Menschen aus aller Welt. Damit das so bleibt bedarf es etwas Pflege. 2 mal in der Woche sollte man den Dalmatiner durchbürsten. Dafür eignet sich eine Hundebürste*. Man kann alternativ aber auch einen Gummihandschuh* benutzen. Das streicheln mit den Noppen kann für eine bessere Durchblutung sorgen.

Für die Ohren & Augen reicht ein feuchtes Tuch. Dies kann man 1x am Tag machen. Einfach über die entsprechende Stelle drüber wischen. Bei den Ohrmuscheln sollte man von Innen nach außen wischen. Umgekehrt würden die Bakterien & Keime wieder in die Ohren hineingeschoben werden. Und bitte verwenden Sie keine Ohrstäbchen. Diese sorgen in den meisten Fällen für mehr Schaden als Nutzen.

Für die Zähne gibt es spezielle Hundezahnbürsten* die man verwenden kann und entsprechendes Zahnpulver* um Zahnstein zu entfernen. Dieser hilft auch gegen Mundgeruch. Hundeexperten würden dies als „die professionelle Zahnreinigung“ bezeichnen.

Die Pfoten sollten regelmäßig kontrolliert werden. Man sollte prüfen ob sich Fremdkörper wie Glas, Plastik oder andere gefährliche Gegenstände dort befinden. Wenn die Pfoten des Dalmatiners dreckig sind oder kleine Wunden aufweisen, sollte man es am besten mit lauwarmen Wasser abwaschen und die Wunde mit einem Desinfektionsspray Vorsichtig behandeln. Vergessen Sie außerdem nicht die Krallen. Sie sollten bei Bedarf gekürzt werden, denn zu lange Krallen können zu Haltungsschäden führen und den Bewegungsapparat stören.

Achtung Milbengefahr

Einige Dalmatiner sind anfällig für einen Befall von Milben. Das passiert aufgrund von einer Immunschwäche (Zu viel Stress oder Infektionen können die Auslöser sein). Milben sind nicht unüblich. Auch gesunde Hunde beherbergen Sie. Normalerweise wird die Ausbreitung durch das körpereigene Immunsystem verhindert, aber bei einer Immunschwäche können Sie sich ungestört vermehren. Die Folge sind Hautrötungen, Krustenbildung, Haarverlust & Juckreiz. Sollte sich der Dalmatiner an bestimmten Stellen extrem kratzen oder sich selber beissen, könnte das auf vermehrten Milben Befall hindeuten. Gute Abhilfe könnten hier Omega 3 & Omega 6 Fettsäuren als Zugabe im Futter dienen. Diese unterstützen das Immunsystem und sind gut für die Hautgesundheit.

Herkunft & Geschichte

Die Herkunft eines Dalmatiners ist bis heute ungeklärt und wird sich vermutlich nie klären lassen. Aber aufgrund der Tatsache das über 77% der Dalmatiner unter dem sogenannten Dalmatiner-Syndrom leiden, geht man davon aus dass diese Hunderasse durch eine Mutation entstand. Seit dem wurde Sie aufgrund Ihrer einzigartigen Ausstrahlung gezielt gezüchtet.  

Im Jahre 2000 vor Christus wurde die erste Darstellung eines Dalmatiner ähnlichen Hundes auf einem ägyptischen Pharaonen Grab entdeckt. 

Einige Vermutungen liegen nahe das der Dalmatiner von Indien über Ägypten & Griechenland in den Mittelmeerbereich überführt worden ist. 

Von dort aus wurden Sie laut mehreren Theorien von der kroatischen Küstenregion „Dalmatien“ durch Seeleute in andere Länder wie Frankreich & England gebracht. Der Name „Dalmatiner“ kommt daher sehr wahrscheinlich aus der Adriaküste „Dalmatien“. Die Bezeichnung „Dalmatiner“ tauchte übrigens erstmals im Jahre 1771 auf. In einem Buch namens „History of Quadrupeds“ (Geschichte der Vierfüßer) von Thomas Bewick`s.  

Dalmatiner waren sehr beliebte Kutschenbegleithunde. Besonders bei Kutschen Adliger Familien. Dort waren Sie nicht nur als Beschützer aktiv, sondern wurden auch geschätzt für Ihre Vornehme Erscheinung. Später wurden Sie in Amerika zum Maskottchen der Feuerwehrfahrzeuge. Er galt dort als lebende Sirene, da er immer bellend vorauslief um für Freie Fahrt zu sorgen.