Basenji

Wesen:

Schlau

Selbstsicher

Gelassen

Größe: Mittel

Höhe: 38-43 cm

Gewicht: 9-12 kg

Lebenserwartung: 12-16 Jahre

Felltyp: Kurzhaar

Farben: Schwarz, Dreifarbig, Loh, Rot, Schwarz-Weiß, Stromung

FCI Gruppe: Spitze – Hunde vom Urtyp

Ein Basenji kommt mit einem aristokratischen Ausdruck daher, er ist feinknochig und leicht gebaut, hochläufig und außerordentlich intelligent. Seine stolzen Stehohren sind für einen Basenji ebenso charakteristisch wie sein faltenreicher Kopf und sein geschwungener Hals. Mit anderen Worten: Ein Basenji besitzt die Anmut einer Gazelle. Alles Wissenswerte rund um den Kongo-Terrier wird im Folgenden verraten.

Wer sich mit Basenjis beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es sich um außergewöhnliche Hunde handelt. Die aus Zentralafrika, genauer aus dem Kongo, stammenden Tiere werden in ihrer Heimat – und diesbezüglich gilt: Nomen est omen – als m’bwa m’kube b’bwa wamwitu und damit als auf und ab springende Hunde bezeichnet. Ihre Rassenbezeichnung erhielten die Hunde unter Rekurs auf die Bewohner ihrer ursprünglichen Heimat, nämlich der Basenchi, die in den Ituri-Regenwäldern Afrikas lebten. Ins Deutsche übertragen bedeutet das Wort Basenchi so viel wie kleines Buschding. In Deutschland werden Basenjis auch Kongo-Terrier genannt.

Wesen & Charakter

Die Basenji sind eine mittelgroße Hunderasse, wobei adulte Tiere meist eine Widerristhöhe zwischen 40 und 45 Zentimetern erreichen. Parallel verhält sich das Gewicht der Hunde, es beträgt in der Regel zwischen 9 und 12 Kilogramm. Ebenso wie bei den meisten anderen Rassen sind die männlichen Tiere größer und schwerer als die weiblichen Artgenossen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Kongo-Dogs liegt bei 15 Jahren, wobei die Tiere bei artgerechter Haltung und guter körperlicher Konstitution dieses Alter noch überschreiten können.

Die Hunde haben ein kurzes, glattes, eng anliegendes Fell. Werden sie gut gepflegt, glänzen die feinen Haare der Basenji wundervoll. In Bezug auf die Farbe des Fells gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei die Farbkonstellationen Schwarz-Weiß, Rot-Weiß und Tricolor, d.°h. Schwarz-Rot-Weiß besonders häufig vorkommen. Meist sind der Brustbereich, die Schwanzspitze und die Pfoten der Basenji weiß.

Charakterlich handelt es sich bei den Vierbeinern um sehr selbstsichere und eigenwillig Tiere. Basenji haben einen ausgeprägten Jagdtrieb, sind sehr schnell, klug und aufmerksam. Besonders auffällig ist, dass die Hunde – im Gegensatz zu den meisten anderen – nicht bzw. kaum bellen. Gibt ein Basenji Laute von sich, handelt es sich nicht um ein Kläffen oder Bellen im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr um einen einsilbigen Ton, wobei deren Artikulation facettenreich sein kann. Bemerkenswert ist zudem, dass in die Tiere in Bezug auf ihre Reinlichkeit eher Katzen als anderen Artgenossen gleichen.

Zusatzinformation

Bereits seit 1977 wird die Rasse Basenji in Deutschland durch den 1. Basenji Klub Deutschland betreut. Bis heute handelt es sich allerdings um eine äußerst seltene Rasse, deutschlandweit werden jährlich nur etwa 50 Welpen beim Verband für das Deutsche Hundewesen e.°V. (VDH ) registriert.

Von Ihrer Optik erinnern Basenji an einen Fuchs, wobei sie der sogenannten Gruppe der Spitze und Hunde vom Urtyp zugerechnet werden.
Der Körperbau wirkt schlank, ist allerdings relativ quadratisch. Im Allgemeinen haben Basenji recht lange Beine und werden deshalb als hochläufig bezeichnet. Die aufgestellten großen Ohren und ihr aufrechter Gang tragen dazu bei, dass die Tiere sehr elegant und stolz wirken; sie strahlen enormes Selbstbewusstsein aus.

Charakteristisch sind für Basenji zudem eine eingerollte Rute sowie ausdrucksstarke, große Augen. Die Rute tragen die Vierbeiner entweder zur rechten oder zur linken Seite, keinesfalls allerdings mittig.

Basenjis haben einen ganz besonderen Pfotenabdruck, denn die Vierbeiner haben neben der Afterkralle und damit einer sechsten Kralle an ihren Vorderläufen einen einzigartige Besonderheit. Anders als bei anderen Rassen sind die mittleren Zehen bei einem Basenji zusammengewachsen und lediglich durch einen längeren Spalt voneinander getrennt. Diese genetische Besonderheit spiegelt sich im Abdruck der Pfote wider, denn Basenji hinterlassen keinen separaten Zehenabdruck.

Erziehung & Training

Aufgrund seines eher ursprünglichen Verhaltens ist der Basenji kein Hund für Anfänger. Da es sich um einen aktiven Gefährten handelt, der Beschäftigung benötigt und äußerst selbstständig ist, sollten Hundehalter über Erfahrung verfügen. Aufgrund des ausgeprägten Jagdtriebs der Tiere sollte bereits frühzeitig mit einem Anti-Jagd-Training gestartet werden. Hierdurch wird zudem einem Ausbüxen des Hundes vorgebeugt. Sicher ist, dass ein Basenji von seinem Halter sowohl Geduld als auch Zeit einfordert. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sind die Vierbeiner wunderbare Begleiter.

Vice versa gilt: Wird einem Basenji der Familienanschluss verwehrt – erhält er nicht ausreichend Aufmerksamkeit und Auslauf – sondern wird auf unangemessene Weise gedrillt, kann er energiegeladene kleine Vierbeiner schnell zu einem rebellischen, aufsässigen und dickköpfigen Hund avancieren.

Grundsätzlich sollte der Kongo-Terrier nur dann zu einem neuen Familienmitglied auserkoren werden, wenn die Bedürfnisse des Tieres befriedigt und seine Ansprüche erfüllt werde können, denn diese gehen etwas über das übliche Maß hinaus. Basenji sind keinesfalls schwer erziehbar, allerdings ist aufseiten der Halter Geduld gefragt. Die sehr sozialen Vierbeiner verfügen über einen ebenso ausgeprägten Bewegungsdrang wie Jagdinstinkt.

Basenji-Besitzer sollten Ihren Tieren deshalb eine tägliche Futtersuche ebenso ermöglichen wie Longieren, Reizangeltraining oder das Absolvieren von Parcours. Geschieht dies, sind nicht nur entspannte Freiläufe mit einem Basenji möglich, auch sein Verhalten ist dann ausgeglichen. Mit anderen Worten: Der Basenji ist ein glücklicher Hund.

Ob der Hund zudem zu einem sich in Harmonie befindenden Sozialpartner wird, liegt grundsätzlich in der Hand seines Besitzers.

Wissenswert ist zudem, dass Basenji extrem wasserscheu sind und Regen, Schnee und Hagel ebenso meiden wie Kälte und Wind. Vielmehr lieben die Vierbeiner ausgiebige Sonnenbäder.

Expertentipp

Beim Spazierengehen mit einem Basenji sollte sein unbändiger Jagdtrieb unbedingt berücksichtigt werden. Keinesfalls sollte der Hund in Gebieten mit hohem Wildaufkommen von der Leine gelassen werden.

Entsprechend stellen ein hochwertiges Halsband* und eine robuste Leine* ein Must-have dar.

Wer einem Basenji ein erfülltes Hundeleben ermöglichen will, sollte für eine ebenso abwechslungsreiche wie intensive Auslastung des Vierbeiners sorgen. De facto wird beim Training der Hunde deutlich, dass sie genetisch nicht mit dem sogenannten Will-to-please ausgestattet sind.

Soll ein Basenji das Grundprogramm erlernen und auf klassische Befehle wie Sitz, Platz oder Hier reagieren sind sowohl Geduld als auch Einfühlungsvermögen und Ideenreichtum gefragt.

Bei einem Basenji handelt es sich um einen Hund, der die Jagd in schwierigem, ja unwägbarem Terrain gewohnt ist. Grundsätzlich sollten die Hunde pro Tag mindestens eine Stunde Bewegung bzw. Auslauf haben. Sicher ist: Die Kondition der Vierbeiner geht weit darüber hinaus. Idealerweise entscheiden sich Besitzer eines Basenji für den Hundesport, so dass die physische und psychische Auslastung der Tiere sichergestellt ist.

Experten raten dazu, einem Basenji zwischen den Trainingseinheiten dennoch ausreichend Entspannungspausen zu gönnen und versuchen zu evaluieren, wann Konzentrations- und Belastungsfähigkeit an ihre Grenzen geraten.

Die richtige Ernährung

Aufgrund der Tatsache, dass kleine Hunderassen wegen ihrer großen Körperoberfläche recht viel Wärme abgeben, haben Sie einen erhöhten Ballaststoffwechsel und einen gesteigerten Energiebedarf. Des Weiteren: Die Mägen sind kleiner, weshalb die Tiere idealerweise mehrmals am Tag kleinere Portionen Futter erhalten sollten.
Obschon Basenji keine speziellen Ansprüche an ihre Ernährung stellen, sollten sie mit hochwertigem Futter versorgt werden. Ebenso wie jeder andere Hund auch, lieben Basenji frisches Fleisch oder einen » fleischigen Rinderknochen.

Dass es sich um eine ausgewogene Ernährung handelt, ist für Basenji unerlässlich, denn sie ist sowohl für das Wohlbefinden der Vierbeiner als auch die Prävention von Krankheiten notwendig. Anzumerken ist, dass die Rasse leicht zu Übergewicht neigt, weshalb auf eine bedarfsgerechte Menge an Futter geachtet werden sollte. Neben dem Alter des Hundes stellt auch die Aktivität einen entscheidenden Faktor zum Bemessen der Futtermenge dar.

Sollte der Basenji unter Verdauungsbeschwerden leiden, ist die Gabe von Spezialfutter angeraten. Dies kann in der Regel auch dazu beitragen, dass Magenschmerzen, Blähungen oder Durchfall vorgebeugt wird.

Gesundheit & Pflege

Sowohl Züchter als auch Halter von Basenji sind sich darüber einig, dass sowohl der Charakter als auch sein Hang zur Reinlichkeit an das Verhalten von Katzen erinnern. Die Hunde putzen sich regelmäßig und sind sehr sauber. Entsprechend weisen die Vierbeiner auch den häufig typischen Hundegeruch nicht auf. Entsprechend sind Basenji sehr pflegeleichte Hunde, was auch durch ihr kurzes Fell bedingt wird.

Ratsam ist es, einen Basenji einmal in der Woche mit einem Pflegehandschuh zu bürsten, so dass lose Haare entfernt werden. Zudem sollten Basenji-Halter die Ohren und die Krallen der Tiere in regelmäßigen Abständen überprüfen und gegebenenfalls reinigen bzw. kürzen.
Die Hunderasse hat eine Neigung zu Erkrankungen der Niere, wobei es sich häufig um das Fanconi-Syndrom handelt. Auch Leistenbrüche und Augenprobleme sind bei Basenji etwas häufiger zu beobachten. Wissenswert ist auch, dass die Hunde relativ kälteempfindlich sind. Es wird angenommen, dass dies auf seine afrikanische Herkunft zurückzuführen ist. Aus diesem Grund kann ein » Hundemantel für Spaziergänge in der kalten Jahreszeit durchaus angebracht sein.

Zusatzinfo

Grundsätzlich handelt es sich um eine robuste Rasse, allerdings kann es durch einseitige Zuchtauswahl oder Inzucht zu Gendefekten kommen. Neben Krankheiten der Augen werden auch Stoffwechselerkrankungen und andere Erbkrankheiten beobachtet.

Herkunft & Geschichte

Wer sich auf die Suche nach den ältesten Hunderassen der Welt begibt, stößt unweigerlich auf die Basenji. Ihre Heimat sind die kongolesischen Urwälder, wobei die Hunde den Pygmäen als Jagd- und Wachhunde dienten und zugleich als ihrer Sozietät zugehörige Mitglieder angesehen wurden. Noch heute leben die Basenjis gemeinsam mit den Pygmäen in den Regenwäldern, wobei die Hunde das Wild in spezielle Netze treiben, die für die Jagd aufgespannt werden.

Woher die Basenji genau stammen, ist bis dato unklar. Sicher ist allerdings, dass es sich um eine sehr alte Hunderasse handelt. Es wird angenommen, dass es sich bei den Basenji um einen Abkömmling altägyptischer Hunde, nämlich den Tesem, handelt. Abbildungen der Tesem sind in Grabstätten aus
der Zeit der Pharaonen zu finden. Die mehr als 5.000 Jahre alten Reliefs in Grabanlagen zeigen Hunde, die eine enorme Ähnlichkeit mit den Basenji haben.

Die Tiere – davon gehen Wissenschaftler aufgrund der Abbildungen aus – stellten für die Herrscher nicht nur nützliche Begleiter in Form von Jagdhunden dar, sondern fungierten vielmehr als lebendige Amulette, die die Pharaonen vor schwarzer Magie schützen sollten.

Entdeckt und beschrieben wurden die Hunde erstmals im Jahr 1870 von britischen Kolonialherren. Erstmals vorgeführt wurden Basenji im Jahr 1895 auf der Hundeausstellung Cruft ́s. Noch heute wird der Standard für die afrikanische Hunderasse von den Briten bestimmt.

Etwa seit Beginn der 1930er Jahre werden Basenji als Hunderasse systematisch gezüchtet. Im Jahr 1964 erfolgte schließlich die offizielle Anerkennung der Basenji als Hunderasse durch die Fédération Cynologique Internationale.

Expertenwissen

Weil die genauen Wurzeln der Basenji nicht bekannt sind, führten Wissenschaftler in den Jahren 2004 und 2017 umfassende genetische Analysen einer Vielzahl von Hunderassen durch. In beiden Studien kamen die Forscher zum Ergebnis, dass den Basenji eine Sonderstellung zukommt.